Es begann mit Schmerzen im unteren Rücken. „Sie traten vor allem dann auf, wenn ich angespannt war und mich unter Druck fühlte – beispielsweise wenn es auf den Urlaub zuging und ich im Büro möglichst alles noch erledigen wollte, was ich sonst in den kommenden zehn Tagen abgearbeitet hätte“, berichtet Monika Busch*, leitende Angestellte aus Baden-Württemberg. „Irgendwann machten sich die Schmerzen dann selbstständig. Sie kamen immer häufiger und wurden mit jedem Mal schlimmer.“
Mit ihren Beschwerden ist Busch nicht allein. Rund 70 Prozent der Menschen in Deutschland haben mindestens einmal im Jahr Rückenschmerzen. Und in Österreich sind diese Beschwerden die am weitesten verbreitete Volkskrankheit. Glücklicherweise steckt meist keine schwerwiegende Erkrankung dahinter. Experten und Fachgesellschaften gehen davon aus, dass 80 Prozent aller Rückenschmerzen unspezifisch sind – also keine eindeutige körperliche Ursache haben. 20 Prozent der Beschwerden gelten als spezifisch. Das bedeutet, sie lassen sich auf eine Erkrankung zurückführen – etwa einen Bandscheibenvorfall, eine Wirbelsäulenverkrümmung, ein blockiertes Kreuz-Darmbein-Gelenk (Iliosakralgelenk) oder Knochenschwund.
Oft sind die Muskeln schuld
„Eines Tages waren die Schmerzen so stark, dass ich mich kaum bewegen konnte“, erzählt Busch. „Ich rief beim Orthopäden an und bekam auch sofort einen Termin. Der Arzt befragte und untersuchte mich gründlich. Zum Glück war mit meinen Bandscheiben alles in Ordnung. Schließlich gab er mir eine schmerzstillende Spritze und erklärte mir, was ich mir schon gedacht hatte: Ich solle für mehr innere Ruhe sorgen und unbedingt meine Rücken- und Bauchmuskulatur aufbauen. Denn die sei zu schwach und komplett verspannt.“
Von diesen Therapieempfehlungen dürften viele Patienten profitieren. Den Patientenleitlinien der Universität Witten/Herdecke zufolge lösen in den meisten Fällen Muskelverspannungen die unspezifischen Schmerzen aus. Diese entstehen, wenn die verspannte, harte Muskulatur in der Nähe liegende Nerven reizt. Folge ist oft ein regelrechter Teufelskreis: Um die Schmerzen – die meist zunächst auf einer Seite auftreten – zu verringern, verspannt sich die Muskulatur weiter, bis die Wirbelsäule quasi schief steht. Dies belastet die andere Rückenseite, wo sich nun ebenfalls Muskeln verspannen und Schmerzen auslösen.
Diese Hausmittel helfen
Die gute Nachricht: Unspezifische Schmerzen im Lendenwirbelsäulen- und Halsbereich verschwinden oft von allein. „Das kann schon mal drei Tage dauern, die Sie ruhig abwarten können“, erklärt Professor Joachim Grifka, Direktor der Klinik und Poliklinik für Orthopädie der Universität Regensburg. „Schnell zum Arzt müssen Sie allerdings bei plötzlichen Ausfallerscheinungen an Armen und Beinen oder wenn wichtige Muskeln nicht mehr funktionieren.“
Um die an sich harmlosen Beschwerden zu lindern, rät er (...)
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