Eine russische Forschergruppe konnte anhand einer kleinen Pilotstudie dokumentieren, dass Botox bei gefährlichen Herzrhythmus-Störungen, die häufig nach einer Bypass-Operation auftreten, beruhigend wirkt.
60 Patienten, die sich einer Bypass-Operation unterzogen, wurden in zwei Gruppen aufgeteilt. Die eine Hälfte erhielt während der Operation eine Botox-Injektion in das Fettgewebe der Herzaußenwand, die andere Kochsalz. Ein implantierbarer Eventrecorder zeichnete der Herzrhythmus kontinuierlich auf. Zunächst wöchentlich, dann alle drei Monate wurde das Gerät ausgewertet.
Kein Vorhofflimmern nach Botox-Injektion
In der Phase nach der Operation entwickelten rund 30 % der Placebo-Gruppe eine Herzrhythmus-Störung und entsprachen damit der Erwartung. In der Botox-Gruppe waren es dagegen nur 6 %. Dieses deutliche Ergebnis wurde in der Folgezeit sogar noch übertroffen: Keiner der Patienten der Botox-Gruppe, aber 30 % der Vergleichsgruppe hatten bis zu einem Jahr danach Vorhofflimmern.
Noch keine repräsentative Studie
Die Ergebnisse an der recht kleinen Patientengruppe, die Evgeny Pokushalovs während des internationalen Kongresses der Heart Rhythm Society in Boston vorgestellt hatte, müssen nun erst durch Studien mit größerer Teilnehmerzahl bestätigt werden.
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