Nach aktuellen Schätzungen werden weltweit pro Sekunde rund 4 Millionen elektronische Botschaften verschickt. Tendenz steigend. Mindestens so oft wird dabei auch die @-Taste bedient. Denn bei allen E-Mail-Adressen steht dieses Schriftzeichen zwischen dem Namen des Benutzers und der Domain, die er verwendet. Ausgesprochen wird es im Allgemeinen so, wie es die englisch sprechende Welt vorgegeben hat, nämlich wie das englische Wort at für „bei“. Umschreibungen aus der Anfangszeit der elektronischen Post lauteten „Klammeraffe“ oder „Affenschwanz“.
Das Adresszeichen gehört zwar in die moderne Kommunikationstechnologie, ist als Symbol aber bereits viele hundert Jahre alt. Wie alt genau, ist umstritten. Es kursieren unterschiedliche Versionen, die den Nachteil haben, sich gegenseitig auszuschließen.
Die heißeste Spur führt zurück ins Mittelalter. Ihr zufolge waren es christliche Mönche, die das Zeichen benutzten, aus dem nachvollziehbaren Bedürfnis heraus, beim Schreiben einerseits Zeit und andererseits Platz zu sparen. In den Klöstern wurde viel geschrieben, denn jeden Text, den ein Kloster oder ein Auftraggeber von außerhalb in seine Bibliothek aufnehmen wollte, musste mühsam per Hand kopiert werden. Das Material, auf dem man schrieb, war kostbares Pergament. Die Schreiber erfanden und verwendeten zahlreiche Abkürzungen, Zusammenziehungen und besondere Abkürzungszeichen. So auch eine grafische Umsetzung der lateinischen Präposition ad, die bei örtlicher Verwendung „zu“, „an“ oder „bei“ bedeuten kann.
Mehr zu diesem Thema