Digitalkameras bringen eine ganze Menge Technik mit. Sie machen uns einerseits das Fotografieren leicht mit ihren vielfältigen Programmen. Wenn es ganz einfach sein soll, muss man nur noch das Motiv fixieren und aufs Knöpfchen drücken, den Rest erledigt der Fotoapparat selbstständig. Doch die komplexe Ausstattung bietet noch eine ganze Menge mehr als reine Automatismen. Wer sich damit beschäftigt und die Raffinessen seiner Kamera ausschöpft, kann richtig gute Bilder schießen.
Der grundlegende Unterschied zur analogen Fototechnik liegt im Herz der Kamera – einst war dies der Film, nun ist es der Sensor. In der Optik lehnen sich digitale Kameras an die klassischen, analogen an. Und obwohl es rein von der Funktionsweise her nicht mehr nötig wäre, bieten viele Modelle, einfache Kompaktkameras ebenso wie komplexe Systemkameras, einen optischen Sucher zur Durchsicht an, um ein Bildmotiv zu fixieren – neben einem digitalen Sucher auf der Rückseite der Kamera. Sie verfügen außerdem über eine Schnittstelle für andere digitale Geräte wie PC, Notebook und Drucker via USB-Standard und sind damit voll vernetzt.
Gespeichert werden die Bilder beim überwiegenden Teil der Digitalkameras auf SD-Karten, einer Speicherkartenart, die es in unterschiedlichen Speichergrößen mittlerweile fast überall zu kaufen gibt. So gut wie alle Kameras bringen die Möglichkeit mit, auch Filmaufnahmen zu machen, mittlerweile fast ausnahmslos in HD-Auflösung. Wer schon ein TV-Gerät besitzt, das 4K-fähig ist, kann sich diese hochauflösenden Aufnahmen dann genauso am TV ansehen.
Grundsätzlich teilt sich der Markt der Digitalkameras grob in drei unterschiedliche Typen auf: die einfachen Kompaktkameras für leichte, unkomplizierte Bedienung. Zu diesem Typ gehören auch die Bridge-Kameras, die Kompaktkameras mit bestimmten Ausstattungsmerkmalen von Spiegelreflexkameras sind. Die Mittelstufe stellen die Systemkameras dar und die gehobene Stufe beinhaltet die digitalen Spiegelreflex-Modelle.
Einsteigerstufe: Digitale Kompaktkameras
Die kleinen, digitalen Kameras der Kompaktklasse sind die klassischen „Immer-dabei-Modelle“. Auch wenn man eine teure Spiegelreflexkamera mit allen Schikanen besitzt, ist eine dieser praktischen „Knipsen“ für unterwegs und zwischendurch unentbehrlich. Aus der Tasche holen, draufhalten, abdrücken, fertig. Richtig günstig sind Kompaktkameras nicht, dafür überzeugen sie mit jeder Menge High-Tech. Es gibt Kompaktkameras für unter 200 Euro, der Preis dieser Kameraklasse kann jedoch auch deutlich höher sein, ganz nach Leistung und Ausstattung der einzelnen Komponenten. Um die Smartphone-Konkurrenz hinter sich zu lassen, haben die Hersteller in die kompakten Technikpakete einiges hineingesteckt. Dafür bezahlt man auch 300 Euro und mehr, bekommt dann aber auch deutlich größere Sensoren (1 Zoll und mehr), lichtstärkere Objektive und Zooms mit Brennweiten bis 720 mm. Dazu bieten sie bereits diverse Programme für unterschiedliche Foto-Situationen. Sie machen durchaus passable Bilder und punkten mit geringem Platzverbrauch.
In der Kompaktklasse angesiedelt sind auch die sogenannten Bridge-Kameras, deutlich größer als die kleinen Knips-Apparate, mit noch extremerem Zoomfaktor und gehobener Ausstattung, unter anderem einem elektronischen Sucher. Mit ihren voluminösen, fest eingebauten Objektiven sehen sie dabei fast ein bisschen wie geschrumpfte, digitale Spiegelreflexkameras aus.
Die mittlere Stufe: Digitale Systemkameras
Wer mehr als Smartphone oder Kompaktkamera möchte, aber nicht in eine teure und auch deutlich voluminösere und schwerere Spiegelreflex-Ausrüstung investieren möchte, wird mit einer Systemkamera glücklich. Systemkameras der Mittelklasse verfügen nicht über einen Spiegel wie die teureren Spiegelreflexkameras. Allerdings bieten sie bereits die Möglichkeit, verschiedene Objektive zu montieren und so ganz spezielle Bilder, etwa Makro-Aufnahmen zu erstellen. Je nach individueller Ausstattung und Leistung bewegen sich die Preise für Systemkameras ab 400 Euro aufwärts.
Die höchste Stufe: digitale Spiegelreflexkameras
Wer gern fotografiert, für den lohnt sich eine digitale Spiegelreflexkamera, um Fotos und Videos in hoher Qualität und mit zahlreichen, professionellen Einstellungsmöglichkeiten aufzunehmen. Die Vorteile liegen auf der Hand: Maximale Flexibilität dank manueller Einstellung oder wahlweise Vollautomatik, eine hochwertigere Bildqualität im Vergleich zu Smartphone-Fotos, Raw-Dateien können optimal nachbearbeitet werden und viele Kameras bieten zudem beim Kauf inbegriffen solide Objektive an, vielfach auch zum Wechseln.
Spiegelreflex-Technik war bereits zu analogen Zeiten die Königsklasse der Kleinbildkameras. Das hat sich auch im digitalen Zeitalter nicht geändert. Wer auf hohe Bildqualität und vielfältige, gestalterische Möglichkeiten Wert legt, investiert in eine digitale DSLR-Kamera („Digital Single Lens Reflex“). Diese digitalen Spiegelreflexkameras haben grundsätzlich Wechselobjektive und neben einem digitalen auch einen optischen Sucher sowie einen mechanischen Schlitzverschluss. Dazu gibt es als Ausstattungsoptionen diverse Blenden und Filter, die an den Kameras angebracht werden können, sodass vom Hobby-Fotografen bis zum Profi jeder die optimalen Voraussetzungen für kreative Bilder schaffen kann. Einsteigermodelle sind durchaus günstiger als Systemkameras mit gehobener Ausstattung. Preislich sind in dieser Klasse nach oben jedoch keine Grenzen gesetzt.
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