In der Zeit nach der Reichsgründung 1871 rauchten im Deutschen Reich die Schornsteine. Die industrielle Produktion stieg kontinuierlich an. Viele Erzeugnisse waren für den Export bestimmt und überschwemmten die Märkte.
Deutschlands erstes Wirtschaftswunder
Nicht überall wurde der Boom mit Wohlgefallen registriert. Besonders in Großbritannien ärgerte man sich über deutsche Billigprodukte, die die einheimische Wirtschaft in Bedrängnis brachten. Ein anderes Ärgernis waren die vielen Kopien: Haushaltswaren, Textilien, Taschen und andere Produkte, die angeblich in Großbritannien hergestellt worden waren. Um diese Missstände zu beseitigen, verabschiedete das britische Parlament am 23. August 1887 den „Merchandise Marks Act“. Darin wurde festgelegt, dass alle Importe mit der Herkunftsbezeichnung „Made in …“ (hergestellt in) versehen werden mussten. Diese Information sollte die Konsumenten vor Billigware und Plagiaten warnen und die einheimische Wirtschaft fördern.
Besonders hatten es die Briten auf die Deutschen abgesehen. „Made in Germany“ war als Warnung gedacht, doch die Deutschen nahmen die Herausforderung an. Die Devise lautete: „Made in Germany“ zu einem Qualitätssiegel zu machen. In den folgenden Jahren wurde beim Export vermehrt auf hochwertige Industriewaren gesetzt. Man investierte viel Geld in Menschen, Material und Maschinen. Mit Erfolg, wie sich zeigte.
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