Möhren liefern den gelbroten Farbstoff Betacarotin. Den gibt es zwar auch in vielen anderen Gemüse- und Obstsorten, aber in Möhren fällt er besonders auf, weil er ihnen ihr orangefarbenes Erscheinungsbild verleiht. Auch Grünkohl, Spinat, Kürbisse, Pfirsiche und Mangos sind reich an Betacarotin. Dafür, dass Betacarotin so häufig in der Natur vorkommt, dürfen wir dankbar sein. Laut der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) sollten wir täglich mehrere Milligramm davon aufnehmen, am besten zusammen mit Fett, denn es ist fettlöslich, in Wasser dagegen weniger.
Wirkungen von Betacarotin
Der Körper wandelt Betacarotin um in Vitamin A, wichtig für eine gute Funktion der Nerven und der roten Blutkörperchen. Auch ist Vitamin A am Eiweissstoffwechsel und an der Bildung von Haut und Knochen beteiligt, es unterstützt das Immunsystem und wirkt massgeblich an der Entstehung der Geschlechtshormone und am Wachstum des Embryos mit. Und nicht zuletzt ist dieses Vitamin unverzichtbar für den Sehsinn. Die gekrümmte Hornhaut und die Augenlinse erzeugen ein Bild der Umgebung auf der Netzhaut im Augenhintergrund. Dort sitzen die Sehsinneszellen, die drei Sorten Stäbchen für die Grundfarben Rot, Grün und Blauviolett des Farbensehens sowie die extrem lichtempfindlichen Zäpfchen zum Sehen in der Dunkelheit. In jeder einzelnen Sehzelle arbeiten Vitamin-A-Moleküle an der Umwandlung von Lichtimpulsen in Nervensignale. Ein Mangel an Betacarotin/ Vitamin A würde sich äusserst negativ auf die Sehfähigkeit auswirken. Aber wie bereits erwähnt, ist man hier bei uns damit reichlich versorgt.
Gefahr bei Vitamin-A-Mangel
Anders ist die Lage in vielen Entwicklungsländern: Dort erblinden jedes Jahr 250.000 bis 500.000 Kinder als Folge von Vitamin-A-Mangel. Man versuchte, dieser Gefahr mit betacarotinreichem „Goldenen Reis“ entgegenzuwirken, und es zeigten sich bereits Erfolge. Aber weil dieser Reis gentechnisch erzeugt wird, ist seine Einführung umkämpft. Umweltorganisationen lehnen ihn wegen vermuteter unkalkulierbarer Folgen ab.
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