Als Erstes leidet das Gehirn, das ja zu fast zwei Dritteln aus Wasser besteht, und deshalb besonders sensibel reagiert: Die Gehirnzellen trocknen aus. Anzeichen sind erhöhte Reizbarkeit, schlechte Konzentrationsfähigkeit, mangelnde Energie und – wenn der Wassermangel zunimmt – Bewusstseinstrübung. Auch das Bindegewebe wird in Mitleidenschaft gezogen. Man erkennt dies, wenn man die Haut am Handrücken zusammenschiebt, wieder loslässt und sich die entstandene Hautfalte erst ganz langsam wieder dem normalen Hautniveau anpasst. Deutliche Zeichen für Wassermangel sind aber auch spröde Lippen und trockene Schleimhäute. Deshalb muss man beim Arztbesuch auch die Zunge herausstrecken, denn dann kann der Arzt den Flüssigkeitshaushalt grob einschätzen.
Schliesslich nimmt auch das Blutvolumen in den Gefässen ab; das vorhandene Blut wird dicker. Das führt dazu, dass der Blutdruck sinkt – es wird einem schwindlig oder schwarz vor den Augen und selbst eine Ohnmacht ist möglich. Das Herz schlägt schneller, um trotz der geringeren Blutmenge noch eine ausreichende Menge Sauerstoff und Nährstoffe zu den Zellen zu bringen – man spürt starkes Herzklopfen oder Herzrasen. Das dickere Blut schliesslich kann zur Bildung von Blutgerinnseln führen, zur Thrombose.
Viele Menschen trinken zu wenig. Manchmal liegt dies an Schluckstörungen z. B. wegen Entzündungen der Mund- oder Rachenschleimhaut. Meist aber liegt es daran, dass man glaubt, keinen Durst zu haben. Und das stimmt oft ja auch, denn das Durstgefühl ist ein Spätsignal für einen Flüssigkeitsmangel. Man spürt es erst, wenn im Körper absolute Ebbe herrscht. Oft wird das Durstgefühl dann auch noch ignoriert, weil es gerade nicht passt, etwas zu trinken, oder weil man Angst hat, vermehrt auf die Toilette gehen zu müssen.
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