Jennifer Lopez ist ein Phänomen. Die Diva zählt nicht nur zu den erfolgreichsten Sängerinnen der Gegenwart, sie behauptet sich auch als Mode- und Kosmetikunternehmerin. Unter anderem hat sie mehr als 20 Parfüms auf den Markt gebracht. Jetzt kehrt die 48-Jährige mit der Komödie Manhattan Queen (ab 17. Januar in den Kinos) zu den Ursprüngen ihrer Karriere zurück – der Schauspielerei.
Reader’s Digest: In Ihrem neuen Film spielen Sie eine Verkäuferin, die sich nur mit Bauernschläue durchschlägt. Diese Frau dürfte von Ihnen ziemlich weit entfernt sein ...
Jennifer Lopez: Haben Sie eine Ahnung. Ich habe keine höhere Bildung, bin nicht auf die Uni gegangen. Meine Angestellten haben alle einen besseren Abschluss als ich. Ich stamme aus der Bronx, und ich kannte früher keine Menschenseele, die mit dem Showbusiness zu tun hatte.
Wie schafft man es dann, solche Erfolge zu erzielen wie Sie?
Es gibt alle möglichen Wege, aber alle haben eines gemeinsam: Du musst dir den Arsch aufreissen. Anders geht es einfach nicht. Mein Erfolg kommt davon, dass ich härter arbeite als alle anderen. Talent reicht nicht, du musst dich auch reinhängen. Ich habe mir alles in meinem Leben erkämpfen müssen. Und ich höre nicht auf damit. Aber nicht alle Leute, die kämpfen, schaffen es auch. Klar braucht man auch Talent. Aber ich glaube, dass sich die Leute keine Vorstellung von der Menge an Arbeit machen, die du in die Karriere stecken musst.
Predigen Sie dieses Arbeitsethos auch Ihren Kindern?
Ich vermittle ihnen alle Erkenntnisse, die ich gewonnen habe. Aber ich kann ihnen sicher nicht die Art von Gewieftheit beibringen, wie ich sie in meiner Jugend gelernt habe. Dazu musst du in einem anderen sozialen Umfeld aufwachsen. Die werden nun halt nicht so hart wie ich. Aber das ist okay so. Dafür sind sie viel offener und denken flexibler. Das finde ich sehr aufregend.
Wenn Sie so ein Arbeitstier sind, wie schaffen Sie es da noch, Zeit für Ihre Kinder zu finden?
Indem ich mir keine Zeit für mich selbst nehme. Das ist eben das Leben einer Mutter. Natürlich habe ich auch Unterstützung, nicht zuletzt durch meine Familie. Und ich bin gut darin, Prioritäten zu setzen. Ich mache nicht mehr alles so atemlos wie früher. Es gab Zeiten, wo man mir mein Makeup verpasste, während ich noch im Halbschlaf im Bett lag. Inzwischen gehe ich an vieles klüger heran, ich weiss schöne Momente in der Arbeit zu schätzen. Deshalb stecke ich nicht mehr so im Hamsterrad wie früher, sondern gehe vieles bewusster an. Denn meine Familie hat jetzt eben absolut oberste Priorität.
Welchen Rat haben Sie für die Menschen, die es trotz aller Arbeit nicht so weit gebracht haben?
Das Leben kann auch schrecklich sein, keine Frage. Du kannst es nicht planen. Es passieren schlimme Dinge, du bist am Kämpfen und Rudern. Niemand verlangt von dir, dass du mit einem breiten Grinsen auf dem Gesicht herumlaufen musst, als wäre alles perfekt. Aber dann gibt es eben auch wunderschöne Momente. Und genau die machen das Leben lebenswert.
Zur Person: Jennifer Lopez
Jennifer Lopez wurde am 24. Juli 1969 in New York geboren. Nach einer Karriere als Tänzerin in den frühen 1990er-Jahren trat sie in TV-Serien auf. Ihr Durchbruch als Schauspielerin kam mit Selena – Ein amerikanischer Traum und Out of Sight an der Seite von George Clooney. Danach konzentrierte Lopez sich vor allem auf die Musik. Weltweit hat sie mehr als 80 Millionen Tonträger verkauft. Auch als Mode- und Kosmetikunternehmerin feiert sie Erfolge. Lopez war dreimal verheiratet und hat zwei Kinder.
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