BoraBora: Inseltraum in Blau
Mit türkisfarbenem Wasser an weißen Sandstränden entspricht Bora Bora dem touristischen Inseltraum. Mit Tahiti gehört die Insel zu den französischen Gesellschaftsinseln. Um sie herum erstreckt sich ein Barriereriff, auf dessen flachen Inseln Hotel- und Bungalowanlagen errichtet wurden. Besonders begehrt waren in jüngster Vergangenheit die als Pfahlbauten direkt im seichten Wasser der Lagune errichteten Hüttendörfer, in denen Naturnähe mit luxuriösem Urlaubserleben verbunden wird.
Haypoint: Kohle im Korallenriff
Einer der größten Kohlehäfen der Welt liegt im Nordosten Australiens vor der Küste Queenslands. Unübersehbar: die Halden der Kohlen, die von den Kohleminen von Queensland mit der Bahn hierher zum Verschiffen gebracht werden.
Mehr als 120 Millionen Tonnen Kohle werden jedes Jahr über kilometerlange Förderbänder auf Schiffe verladen und abtransportiert. Ganz in der Nähe liegt das Unterwasserschutzgebiet des Great Barrier Reefs. Deshalb kam es immer wieder zu Protesten gegen eine Erweiterung der Anlage.
Salar De Atacama: Lithium für Batterien
Vor allem für die Akkus von Elektroautos, aber auch für die von Handys oder Laptops wird ein Rohstoff benötigt, der in Chile abgebaut wird: Lithium. Für die Herstellung von einer Tonne benötigt man rund zwei Millionen Liter Wasser, das in riesigen Becken verdunstet – und das in einer der trockensten Regionen der Welt.
Große Teile der Oberfläche des Salzsees sind mittlerweile von den Verdunstungsbecken für die Gewinnung von Lithium bedeckt.Die Sole unterhalb der Salzkruste des Salar de Atacama ist die weltweit größte und reinste Quelle für Lithium.
Moab: Tintenfass in der roten Felswüste
1200 Meter tief pumpen Arbeiter in Utah (USA) Wasser unter die Erde, um ein bestimmtes Salz aus den Steinschichten zu lösen. Anschließend wird das angereicherte Wasser wieder an die Oberfläche befördert und verdampft in der Sonne. Die Mine liegt zwischen dem Arches National Park und dem Canyonlands National Park. In den sogenannten Potash Ponds bleibt Kaliumkarbonat zurück, das häufig in Süßigkeiten oder Backpulver enthalten ist.
Die leuchtenden Farben entstehen dadurch, dass zur Erhöhung der Verdunstungsrate blauer Farbstoff beigegeben wird.
Belo Sur Mer: Salz aus dem Meer
Geschätzte 300 Millionen Tonnen Speisesalz wurden 2018 weltweit produziert, hauptsächlich in China und in den USA. Aber auch kleinere Länder wie Madagaskar gewinnen Salz durch Verdunstung. Diese Art der Salzgewinnung ist in den Küstenbereichen warmer Klimazonen weit verbreitet. Probleme tauchen dort auf, wo das Wasser verschmutzt ist, zum Beispiel durch Mikroplastik.
Kalgoorlie: Goldsuche
Bis zu 28 Tonnen Gold werden aus der Goldmine Super Pit bei Kalgoorlie in Australien jedes Jahr zu Tage gefördert. Um diesen Ertrag zu erzielen, müssen rund 15 Millionen Tonnen Gestein gesprengt und aufbereitet werden. Inzwischen sind die Ausmaße der Goldmine gewaltig: Fast vier Kilometer lang, nahezu zwei Kilometer breit, und mit mehr als 600 Metern Tiefe ist die Mine fast viermal so tief wie der Kölner Dom hoch ist.
Kaschagan: Ölförderung im Meer
2013 wurde diese Bohrinsel in Kasachstan im nördlichen Teil des Kaspischen Meeres in Betrieb genommen. Die förderbaren Rohölreserven werden auf bis zu 16 Milliarden Barrel geschätzt, wobei die Förderung aufgrund der örtlichen Bedingungen schwierig ist. Große Temperaturunterschiede zwischen -35 und +40 °C und Eisbildung im Winter gehören zu den technischen Herausforderungen. Seitdem bedroht sie das empfindliche Ökosystem des Kaspischen Meeres.
Kaschagan Detail
Die Laichgründe des Beluga-Störs sind gefährdet, und bei den seltenen Kaspischen Robben wird ein Bestandsrückgang verzeichnet. Ein großer Teil des geförderten Öls wird über eine neue Pipeline nach China transportiert.
Kawahljen: Tor zur vulkanischen Unterwelt
In vielen Teilen der Welt ist Bergbau nach wie vor ein gefährliches, körperlich forderndes Unternehmen. Der Ijen-Vulkan befindet sich auf Ostjava in einer großen Caldera. Die Farbe des Sees in seinem Krater wird vom Säuregehalt des Wassers bestimmt. Er ist einer der säurehaltigsten Seen der Welt, in dem giftige Blasen zur tödlichen Falle werden können.
Mit Eisenstangen brechen Arbeiter am Ufer des Kratersees gelbe Schwefelbrocken aus dem Boden. Ohne Schutzkleidung sammelt jeder bis zu 150 Kilogramm pro Tag ein. Zu Fuß schleppen sie sie zum zum drei Kilometer entfernten Verkaufspunkt.
Mangroven und Aquakultur
Guayaquil ist die größte Stadt und zugleich wichtigster Hafen von Ecuador. Die 1538 von spanischen Konquistadoren im Mündungsbereich des Guayas gegründete Stadt liegt im Gezeitenbereich des Pazifischen Ozeans und ist von Mangrovensümpfen umgeben. Diese stehen zum Teil unter Naturschutz, was die scharfe Grenze zwischen der Stadt und den Mangroven erklärt. Die Mangroven sind vielfach von Aquakulturflächen unter¬brochen und werden zudem für Ökotouris-mus genutzt.
Baum in der Wüste
In der Oasenstadt Keshit am Rand der Wüste Lut leben etwa 1000 Einwohner auf einem Schwemmfächer, der von einem Fluss nach dem Durchbruch durch die begrenzende Bergkette zur Wüste geformt wurde. Hier ist unterirdisch fließendes Wasser verfügbar, sodass Landwirtschaft betrieben werden kann. Das Dorf liegt nur 80 Kilometer nördlich von Bam, das 2003 von einem verheerenden Erdbeben zerstört wurde.
An der Biegung des Flusses
Die somalische Stadt Luuq liegt auf einer Einschnürung des Juba-Flusses, der die Stadt fast vollständig umfließt. Entlang des Flusses ziehen sich fruchtbare Obstgärten hin, während sich in größeren Entfernungen vom Fluss der Wassermangel im trockenen Klima auswirkt. Als eine der ältesten bestehenden Siedlungen in Somalia war sie auch Heimatstadt des somalischen Präsidenten Siad Barre. Während der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts war Luuq Teil der Kolonie Italienisch-Somaliland.
Sakata: alter Flächenraster
Über viele Kilometer erstrecken sich bei Sakata im Nordwesten der japanischen Hauptinsel Honshu die landwirtschaftlichen Felder in der Küstenebene. Dabei folgen sie einem historisch bedingten, regelmäßigen Raster, der von einzelnen Dörfern durchbrochen wird. In dieser Region Japans ist Getreide das Hauptanbauprodukt.
Shanghai 1988: Ruhe vor dem Sturm
Der Raum um die chinesische Megacity Shanghai gehört zu den dynamischsten Regionen der Welt. Die Satellitenaufnahme vom Juli 1988 zeigt noch ein klar definiertes, dicht verbautes Zentrum um den Fluss Huangpo vor dessen Einmündung in den Jangtse. Um die Stadt erstrecken sich landwirtschaftliche Flächen, in die zahlreiche kleinere Städte und Dörfer eingebettet sind. Zum Zeitpunkt dieser Aufnahme zählte der Großraum Shanghai bereits mehr als 7 Millionen Einwohner.
Shanghai 2017: Explodierende Megacity
Im Jahr 2017 wurde die Bevölkerungszahl des Großraums Shanghai bereits auf 25 Millionen geschätzt, für das Jahr 2035 werden 34 Millionen Einwohner erwartet. Die Bevölkerungsentwicklung geht mit massiven Veränderungen des Erscheinungsbildes von Shanghai einher. Wie die Aufnahme vom August 2017 zeigt, hat sich die Stadt nach allen Richtungen stark ausgedehnt. Dabei wurde auch die Küstenlinie durch Landgewinnung deutlich verändert und die landwirtschaftliche Fläche verkleinert.
Autoren: M. Eisl, G.Mansberger
Verlag eoVision, Salzburg
256 Seiten, Hardcover, Schutzumschlag
Preis: 49,95 €
ISBN: 978-3-902834-24-9
Entstanden in Kooperation mit European Space Imaging, erhältlich im Buchhandel und direkt beim Verlag:
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