Manchmal sind Comics eine echte Bildungsquelle. Das gilt jedenfalls für die Abenteuer von Asterix und Obelix. Majestix, der Chef der unbeugsamen Gallier, hat bekanntlich vor nichts Angst, ausser dass ihm der Himmel auf den Kopf fällt. Das ist keine Erfindung der Urheber Uderzo und Goscinny. Auch die historischen Kelten (wie die korrekte Sammelbezeichnung lautet, denn „Gallier“ nennt man lediglich die Kelten in Frankreich) fürchteten nichts und niemanden. Das musste auch Alexander der Grosse erfahren. Als er an der unteren Donau auf Keltenvölker traf, fragte er diese, was sie am meisten fürchteten. Der berühmte Feldherr erwartete natürlich, dass sie „Alexander“ sagen würden. Doch die Antwort lautete: „Einzig und allein, dass uns der Himmel auf den Kopf fällt.“ Alexander war perplex und tröstete sich mit der allerdings unzutreffenden Einschätzung, die Kelten seien eben Angeber.
Die Alexander-Episode spielte sich nach der Mitte des 4. Jahrhunderts v. Chr. ab, zu einer Zeit, als die historische Glanzphase der Kelten im 6. und 5. Jahrhundert v. Chr. sich bereits dem Ende zugeneigt hatte. Damals entstanden die mächtigen Fürstensitze, von denen heute noch imposante Grabhügel zeugen.
Nicht ganz klar ist, was es mit dem Ausspruch „Himmel-auf-den-Kopf-fallen“ genau auf sich hat. Manche Experten meinen, dies sei das Ergebnis von Begegnungen mit Kometen oder Meteoriten. Wahrscheinlicher jedoch ist eine andere, einfachere Lösung: Die Kelten wollten damit wohl zum Ausdruck bringen, dass sie eigentlich gar nichts aus der Ruhe bringen könne – ausser der ebenso extreme wie unwahrscheinliche Fall eines Himmelseinsturzes.
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