Weil sie im Mittelalter neben Zimt, Ingwer, Anis und Koriander auch mit Pfeffer gewürzt wurden, heißen Lebkuchen bis heute auch Pfefferkuchen. Zu jener Zeit wurde wohl alles recht stark gewürzt. Ein altes Lebkuchenrezept von 1600 aus einem bayerischen Kloster fordert sage und schreibe 300 g Gewürze auf drei Pfund Mehl! Unsere heutigen Lebkuchen würden unseren Vorfahren aus jener Zeit wohl ziemlich fad geschmeckt haben.
In Deutschland und angrenzenden Regionen zählen Lebkuchen seit jeher zu den süssen Weihnachtsspezialitäten. Vom 14. Jahrhundert an waren die Lebkuchenbäcker sogar eine eigene Zunft. Die Zubereitung des schweren Lebkuchenteigs erforderte sehr spezielle Kenntnisse. Er bestand aus dunklem Mehl, das mit Honig vermischt wurde und musste so lange ruhen, bis er gegoren war. Die Lebkuchenbäcker verzierten ihre Lebkuchen und ließen sie bei Bäckern backen.
Als Lebkuchenstadt berühmt wurde Nürnberg – weil sie als Honigstadt bekannt war. Kaiser Karl IV. soll die Gegend um Nürnberg „des Kaisers Reichsbienengarten“ genannt haben. Honig und Mehl waren die wichtigsten Grundstoffe von Lebkuchen.
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