Selbst der griechische Philosoph Platon gab einmal den Rat: „Halte den Atem an ... dann gurgle mit ein wenig Wasser. Hilft dies nicht, dann kitzle die Nase mit etwas und niese.“
Jahrhunderte sind seitdem vergangen, und diese Methoden sind so gut wie jede andere, sagen Mediziner. Schluckauf nennt man die unwillkürlichen Kontraktionen des Zwerchfells, eines Muskels, der unter den Rippen sitzt und die Atmung unterstützt. Haben Sie die Krämpfe nicht regelmäßig oder halten sie nicht stundenlang an, besteht keine Gefahr für Sie. Ganz selten führt Schluckauf zu einem Gesundheitsrisiko, weil Essen und Schlafen dadurch gestört sind.
Wirksame Mittel gegen Schluckauf scheint es kaum zu geben
Wenn Sie ein wirksames Mittel gegen die Krämpfe suchen, werden Ihnen seltsame Ratschläge begegnen, von Zunge rausstrecken über Mixed Pickles essen bis hin zum Rat, sich flach auf den Rücken zu legen. Bislang sind nur wenige Methoden durch klinische Tests überprüft, einige erscheinen jedoch sinnvoller als andere. Angeblich spielt eine Reizung des Nervus Vagus (er führt vom Hirnstamm zum Bauch) eine Rolle bei der Entstehung. Lenkt man diesen Nerv mit einem anderen Reiz ab, kann das helfen. Eine Möglichkeit ist, die Knie zur Brust zu ziehen und sich nach vorn zu beugen. Oder man erschreckt den Geplagten.
Man kann auch versuchen, den Kohlendioxid-Anteil im Blut zu erhöhen. „Das wirkt auf das Atemzentrum im Hirnstamm“, erklärt Dr. Mark Fox, der 2015 während eines Aufenthalts am Krankenhaus der Universität Zürich mit zwei Kollegen einen Bericht über Schluckauf-Behandlungen veröffentlichte. „Ich vermute, dass so der anormale Kreislauf, der dem Schluckauf zugrunde liegt, unterbrochen wird.“ Beim Ausatmen geben wir Kohlendioxid ab. Deshalb ist es hilfreich, den Atem anzuhalten (wie es schon Platon riet) oder in eine Papiertüte auszuatmen und beim nächsten Atemzug das CO2 wieder zu inhalieren.
Weitaus theatralischer sind Tipps wie der, ein Glas Wasser zu trinken, während Sie Kopfstand machen. Oder mehrere Male zu hecheln wie ein Hund. Dr. Fox meint aber, dass solche Mittel wohl eher dazu dienten, Freunde und Familie des Betroffenen zu unterhalten.