Patienten mit Migräne nutzen oft zwei Wege zur Linderung ihrer Beschwerden: Tritt akut eine Schmerzattacke ein, lassen sich durch bestimmte Wirkstoffe die Schmerzen verringern. Andere Medikamente können bei regelmäßiger Einnahme vorbeugend die Anzahl der Schmerzattacken reduzieren. Zum Schutz vor zu häufigen Schmerzen prüfen Forscher nun das Hormon Melatonin, das den Schlaf fördert, im Vergleich zum Mittel Amitriptylin und einem Scheinmedikament. Ausreichend Schlaf wirkt sich positiv bei Migräne aus, so könnte Melatonin indirekt von Vorteil für Kopfschmerzpatienten sein, so die Annahme. Auch Amitriptylin fördert den Schlaf, Melatonin soll sich zudem aber auch günstig auf Gefäßschäden und Entzündungsprozesse auswirken.
Die brasilianischen Autoren berichteten auf einem Neurologen-Kongress in San Diego, USA, dass sich unter Melatonin die Schmerztage der Patienten pro Monat von acht auf unter fünf, unter Amitriptylin auf etwas über fünf Tage verringerte. Das Scheinmedikament führt zu 6,5 Schmerztagen im Monat und wirkte damit schlechter. Melatonin vertrugen die Teilnehmer besser als Amitriptylin.
Hier bietet sich also ein neues Anwendungsgebiet für Melatonin an, weitere Studien müssen folgen. Zugelassen ist es in Deutschland jedoch nur gegen Schlafstörungen bei älteren Personen.
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