Traumaufgabe Feuerwehr
„Ich war im Roten Kreuz und habe die Feuerwehr immer wieder auf Dorffesten unterstützt. Bei einem dieser Feste habe ich dann den Kommandanten gefragt, ob ich nicht mitmachen kann. Er hat etwas erschrocken geschaut und gesagt, darüber müsse erst abgestimmt werden. Ein paar Wochen später kam er auf mich zu. Sie hatten abgestimmt. Von da an war ich dabei.“
Andrea Fürstberger, 46
Freiwillige Feuerwehr Falkenberg, Landesfrauenbeauftragte Bayern
Traumaufgabe Feuerwehr
„Feuerwehrmann zu sein, liegt bei uns in der Familie. Mein Vater ist noch immer bei der Berufsfeuerwehr aktiv. Schon als kleines Kind habe ich ihn dort besucht und kannte alle. Eine eingeschworene Gemeinschaft.“
Maximilian Huber, 30
Oberbrandmeister, Berufsfeuerwehr München
Ist immer an alles gedacht?
„Das komplette Material für den Einsatz befindet sich auf den Fahrzeugen. Es ergeben sich aber auch mal lustige Bilder, wenn die Leute mitten in der Nacht ins Depot einrücken und noch die Pyjamahose anhaben.“
Christof Alig
Milizfeuerwehr Davos
Nachwuchs willkommen
„Wir in Österreich haben zum Glück keine Nachwuchssorgen bei der Freiwilligen Feuerwehr. Trotzdem müssen wir darüber nachdenken, wie wir auch in Zukunft attraktiv bleiben. Schließlich ist das Freizeitangebot für die jungen Leute heute groß. Die Frage ist also: Wie sorgen wir dafür, dass die Begeisterung der Buben und Mädchen für die Feuerwehr später in aktivem Engagement der jungen Männer und Frauen mündet?“
Andreas Rieger, 34
Feuerwehrkommandant, Freiwillige Feuerwehr Graz
... die Stange gibt es noch
„Die Feuerwehrstange, an der alle herunterrutschen, gibt es noch – aber sie wird seltener. Sie ist die platzsparendste Art, schnell einen Höhenunterschied zu überwinden. Wendeltreppen sind wegen der Stolpergefahr beim Eileinsatz nicht erlaubt. Inzwischen werden Feuerwehrwachen aber immer öfter so gebaut, dass Personal und Wagen auf einer Ebene untergebracht sind.“
Carmen Werner, 50
Fachdienstleiterin Brandschutz, Feuerwehr Marburg
Denkwürdige Einsätze
„Vor ein paar Jahren hatten wir Hochwasser in Graz. Der Besitzer eines Hauses, in das wir gerufen wurden, um den Keller auszupumpen, ist mir in guter Erinnerung. Der war ganz ruhig und das, obwohl das Wasser nur drei Zentimeter unter der Kellerdecke stand. Er hat uns mit Kaffee und Kuchen bewirtet. Andere regen sich in solchen Fällen wegen ein paar Zentimeter Wasser am Kellerboden furchtbar auf. Aber dieser Mann blieb ganz ruhig, trotz des riesigen Schadens, der ihm entstanden war.“
Andreas Rieger
Freiwillige Feuerwehr Graz
Denkwürdige Einsätze
„Kurios war ein Verkehrsunfall mit zwei Insassen, von denen beide bestritten, gefahren zu sein. Aber auch eine Alarmmeldung, bei der sich am Schluss heraustellte, dass ein ehemaliger Feuerwehrmann im Garten am Grillieren war. Natürlich hat er uns zum Bier eingeladen.“
Christof Alig
Milizfeuerwehr Davos
Hätten Sie, was es braucht?
„Der Einstellungstest enthält auch einen Sportparcours, den schafft längst nicht jeder. Da zählt nicht nur Kraft. Manchmal kommen richtige Muskelprotze und schaffen es nicht, die Schlauchtragekörbe in den siebten Stock des Schlauchturms zu tragen – und dann wuchtet eine zierliche Frau diese da leichtfüßig hoch.“
Alexander Stadler, 36
Brandamtmann, Feuerwehr Frankfurt
Ganz schön brenzlig
„Der kniffligste Moment ist für mich der, wenn wir vor Ort ankommen. Ich muss mit kühlem Kopf in kurzer Zeit die Maßnahmen festlegen. Am schwierigsten ist das, wenn wir ein Wissensdefizit haben: Wie viele Menschen sind vermisst, besteht Einsturzgefahr oder Gefahr durch elektrische Leitungen?“
Katharina Kresse, 34
Oberbrandrätin, Feuerwehr Remscheid, stellvertretende Vorsitzende Netzwerk Feuerwehrfrauen e.V.
Das ist nicht in Ordnung!
„Ab und zu merken wir, dass der Respekt und das Verständnis fehlen. Das zeigt sich, wenn Menschen sich beschweren, weil wir sie zugeparkt haben oder die Straße blockieren. Manche setzen sogar Absperrungen um. Sorry, aber wir haben keine Zeit für die Suche nach einem regulären Parkplatz. Wir helfen Menschen in Not!“
Katharina Kresse,
Feuerwehr Remscheid
Was uns besonders belastet
„Besonders schlimm ist es, zu einem Verkehrsunfall gerufen zu werden, bei dem man die Opfer persönlich kennt, vielleicht sogar schon bei ihnen und ihren Familien zu Hause war. Das kommt auf dem Land öfter mal vor.“
Thorsten Braun,
Freiwillige Feuerwehr Gersfeld
Wer hilft den Helfern?
„Bei der Feuerwehr gibt es speziell ausgebildetes Fachpersonal für die Nachbesprechung. Da wird noch mal über belastende Einsätze gesprochen. Man redet auch viel mit Freunden und Familie. Die einen trinken ein, zwei Bier, die anderen gehen joggen oder radfahren, um sich abzulenken.“
Markus Senger, 32
Freiwillige Feuerwehr Freising