Die Südseeinseln Rarotonga und Kiribati bieten Postkartenidylle – doch wie lange noch?
Ausgabe: 
Saftig grüne Hügellandschaften, weisse Sandstrände und türkisblaues Wasser – die südpazifischen Inseln Rarotonga und Kiribati muten auf den ersten Blick wie das Paradies auf Erden an. Doch der Schein trügt. Die Inseln sind vom Klimawandel stark betroffen. Grosse Teile Kiribatis liegen nicht einmal mehr zwei Meter über dem Meeresspiegel. Forscher gehen davon aus, dass es in den nächsten Jahrzehnten von Wasser überspült werden wird.
Seit neun Jahren besucht die Fotografin Barbara Dombrowski mit ihrem Fotoprojekt Tropic Ice Menschen, die besonders unter den Folgen des Klimawandels leiden. Nach dem Amazonas-Gebiet, Grönland, der Mongolei und Tansania sind die Inseln Ozeaniens ihre fünfte und letzte Station.
Barbara Dombrowski (Foto: © Barbara Dombrowski) ist Fotografin und Klimaschützerin. Mehr über ihr Projekt können Sie lesen unter: www.tropic-ice.com.
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Barbara Dombrowski
Sattes Grün: Regenwald auf der Vulkaninsel Rarotonga
Die Vulkaninsel Rarotonga ist mit einer Fläche von rund 67 Quadratkilometern die größte und dicht besiedelte der Cookinseln. Dieser Archipel liegt etwa 3500 Kilometer nordöstlich von Neuseeland. Regenwald bedeckt große Flächen Rarotongas. Auf dem fruchtbaren vulkanischen Boden gedeihen aber auch Kokospalmen, Zitrusfrüchte, Mangobäume und Yams.
Die Jugendtanzgruppe der Hauptstadt Tarawa
Buki, Kabuti oder Tirere – viele traditionelle Tänze auf Kiribati haben eines gemeinsam: Sie sollen die Bewegungen des Fregattvogels nachahmen. Der Wappenvogel Kiribatis symbolisiert für die Insulaner Frieden und Harmonie. Um die Tänze in Perfektion vortragen zu können, probt die Jugendtanzgruppe der Hauptstadt Tarawa zweimal wöchentlich.
Traumhafter Strand von Kiribati
Mehr als 50. 000 Menschen leben auf der 35 Kilometer langen Hauptinsel Kiribatis. Dort ist man sich darüber bewusst, dass der Archipel über kurz oder lang im Meer versinken wird. Die Regierung hat deshalb vorsorglich Land auf Fidschi gekauft, um die Bevölkerung im Ernstfall umzusiedeln. Fidschi hat höher gelegene Landflächen, die die Bewohner Kiribatis landwirtschaftlich nutzen können und die Versorgung der Insulaner sicherstellen sollen.
Mangrovenbäume pflanzen gegen die Erosion
Akamatang Bateiti sammelt Mangrovensamen, die in der Nähe eines Dorfes auf Kiribati angepflanzt werden sollen. Die Bäume schützen den Strand vor Erosion und bilden zugleich eine Barriere gegen das Meer. Auf diese Weise gelangt weniger Salzwasser ins Grundwasser. Schätzungen zufolge nimmt der Bestand an Mangrovenwäldern jedes Jahr um 2,5 Prozent ab.
Mädchen mit Blumen Im Haar
Auf dem Weg zur Schule hat sich diese junge Kiribatierin einen Kopfschmuck aus Blumen gebastelt. Stolz auf ihr kleines Kunstwerk ließ sie sich anschließend gern fotografieren. Vor allem Frauen schmücken sich in der Südseeregion häufig mit farbenfrohen Blumen.
Von Palmen gesäumter Weg auf Rarotonga
Überall auf Rarotonga führen kleine befestigte Wege in die Mitte der Insel. Im Ernstfall gelangen Einwohner und Touristen so möglichst schnell ins höher gelegene Inselinnere, wo sie vor Tsunamis und Zyklonen besser geschützt sind. In den kommenden Jahren wird die Anzahl an Wirbelstürmen aufgrund des Klimawandels vermutlich stark zunehmen.
Wohin mit dem Müll?
Eine funktionierende Abfallwirtschaft gibt es auf Kiribati nicht. Und so landet der Müll oft auf der Straße oder am Strand. Anders als früher, als meist nur organischer Müll entsorgt wurde, verrotten die Plastikverpackungen nicht.
Aber nicht nur der eigene Unrat verschmutzt die Strände, auch Verpackungsmaterialien aus weit entfernten Regionen werden in Kiribati an Land gespült. Die Frauen vom Kiribati Climate Action Network geben ihr Bestes, um gegen die Müllflut anzukämpfen.
Hausschweine gehören dazu
Die Tierwelt außerhalb des Meeres ist relativ artenarm. Neben Meeresvögeln und Insekten gibt es kaum einheimische Säugetiere. Die meisten Nutztiere wurden während der Kolonialzeit auf die Inseln gebracht. Heute gehören Hühner und Schweine aber zum Inselbild.
Fischer auf Kiribati
Sein ganzes Leben hat Tapete Bateiti auf oder im Wasser verbracht. Der Fischer aus dem Dorf Tabonibara fischt vor allem in der Lagune nahe der Küste Kiribatis mit einem Netz kleine Fische.
Noch ist die Südsee reich an Meeresbewohnern. Wegen der steigenden Wassertemperaturen gehen Forscher allerdings davon aus, dass immer mehr Arten in kältere Regionen abwandern oder sogar aussterben könnten.