Falls Sie im Alltag, im Urlaub oder bei Familienfesten noch zu einer klassischen Kamera greifen, gehören Sie schon länger zu einer Minderheit. Bereits 2017 stammten gut 85 Prozent aller aufgenommenen Fotos weltweit aus den winzigen Mobiltelefon-Kameras, meldet der Computer-Branchenverband Bitkom. „Smartphones bieten für Urlaubsbilder und spontane Aufnahmen eine völlig ausreichende Bildqualität“, bestätigt Zooey Braun, Architekturfotograf aus Stuttgart, der im Urlaub selbst meist mit seinem iPhone knipst.
Nicht nur eine Preisfrage
„Allein am Preis des Smartphones lässt sich die Kameraqualität nicht festmachen“, erklärt Werner Lüttgens, der als Chefredakteur der Zeitschrift Colorfoto viele Smartphones im Hinblick auf ihre Fotoqualität getestet hat. Er hat schon günstige und dabei sehr leistungsfähige wie auch teure, aber weniger gute Modelle in der Hand gehabt. Achten Sie beim Kauf eines neuen Smartphones auf die Anzahl der integrierten Kameralinsen. Aktuelle Modelle haben meist zwei oder drei, einige sogar mehr Linsen. Diese erfassen unterschiedliche Brennweiten, teils auch verschiedene Perspektiven. Zudem nehmen sie beim Auslösen mehrere Bilder auf, die das Smartphone dann zusammensetzt. Das verbessert die Bildqualität und erlaubt es Ihnen, trotz der festen Bildausschnitte der einzelnen Kameras Fotos in jeder Bildgröße aufzunehmen – vom Weitwinkel bis zur Teleeinstellung.
Den Zoom bedienen Sie auf fast allen Geräten mit der Spreizbewegung der Finger auf dem Display, mit der Sie auch Texte auf dem Bildschirm vergrößern. „Die beste Bildschärfe erzielen Sie aber, wenn Sie in der echten, optischen Brennweite einer der Kameras fotografieren“, rät Werner Lüttgens. Diese sind meist auf dem Bildschirm als Zoomstufen „1x“, „2 x“ und so weiter gekennzeichnet. „Achten Sie auf einen möglichst leistungsfähigen Smartphone-Akku“, empfiehlt Lüttgens. Akkukapazitäten werden in Milliamperestunden (mAh) angegeben. Es gilt: je mehr mAh, desto besser. Allerdings hängt die Laufzeit des Energiespeichers auch davon ab, wie viel Strom das Smartphone selbst benötigt. Je größer das Display, desto schneller leert er sich. Auf die Sprünge helfen Sie dem eingebauten mit einem tragbaren Akku, einer sogenannten Powerbank, die Sie per Ladekabel an Ihr Smartphone anschließen.
Einfach mal ausprobieren
Machen Sie sich in Ruhe mit den vielfältigen Fotofunktionen Ihres neuen Smartphones vertraut. Oder auch Ihres alten – womöglich nutzen Sie bislang nur einen Bruchteil der vorhandenen technischen Finessen. Testen Sie neben den automatischen Funktionen auch manuelle Einstellungen. Wie klassische Kameras erlauben Smartphones die Wahl des Schärfepunkts oder eine Einstellung der Belichtungszeit. Das funktioniert nicht mehr über Rädchen am Gehäuse, sondern per Tippen und Wischen auf dem Bildschirm. Die Schärfe etwa setzen Sie, indem Sie das betreffende Objekt im Sucherbild auf dem Display antippen. Die Belichtung optimieren Sie mit der gleichen Geste für den gewünschten Bildbereich. Mit Wisch- oder Tippgesten nach oben oder unten oder über einstellbare +/– -Werte können Sie die Belichtung wählen. Statt eines Blitzgerätes nutzen Smartphones kleine LED-Leuchten neben den Kameras. Diese schalten Sie über das Blitzsymbol im Display an und aus. „Fotografieren Sie bei wenig Licht ruhig mal ohne Blitz. Das wirkt natürlicher“, rät Lüttgens.
Denken Sie ans Speichern
Einfache Bearbeitungen wie Helligkeitskorrekturen und Beschneiden der Bilder nehmen Sie direkt in der Fotogalerie-App Ihres Smartphones vor. Also dort, wo Sie Bilder anschauen, löschen oder sortieren. Daneben gibt es unzählige weitere Apps zum Herunterladen, die es Ihnen erlauben, Ihre Bilder weitergehend zu bearbeiten. Für viele ein wichtiger Pluspunkt der Smartphone-Kamera: Sie können Ihre Bilder mit anderen teilen, zum Beispiel als Anhang an E-Mails oder über Messenger-Dienste wie WhatsApp.
Laden Sie Ihre Fotos regelmäßig vom Smartphone auf den Computer herunter, um sie zu sichern, allein schon für den Fall, dass Sie das Mobiltelefon einmal verlieren. Zudem sehen Sie Ihre Werke auf dem PC-Monitor größer, sodass Verwaltung und Bearbeitung leichter von der Hand gehen.
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