Dass wir uns an Heiligabend gegenseitig etwas schenken, verdanken wir Martin Luther. Er soll das Christkind im 16. Jahrhundert erfunden haben, weil ihm die Heiligen-Verehrung der katholischen Kirche ein Dorn im Auge war. Einer der damals besonders verehrten katholischen Heiligen ist der Heilige Nikolaus, der stets am 6. Dezember die Kinder beschenkte. Weil er auf den schönen Brauch des Kinder-Beschenkens jedoch offenbar nicht verzichten wollte, erfand Luther wohl das Christkind oder gab mit seinen Lehren zumindest den Anstoß dazu.
Das Christkind überbringt seitdem stattdessen die Geschenke für die Kinder
Die Gestalt des englischen Christkinds übernahm dann nach und nach zunächst in den evangelischen Regionen die Rolle des Geschenke-Bringers zu Weihnachten. Seit Beginn des 20. Jahrhunderts bringt es auch in den katholischen Regionen die Geschenke. Heute existieren vielerorts beide Gestalten nebeneinander: der vom katholischen Nikolaus abgeleitete Weihnachtsmann ebenso wie das einst evangelische Christkind.
500 Jahre Luther-Thesen gegen Heiligen-Verehrung und Ablasshandel
Die Heiligen-Verehrung, doch vor allem anderen den geschäftsmäßigen Handel mit Ablass-Briefen prangerte Luther an, als er am 31. Oktober 1517 seine 95 Thesen in Wittenberg veröffentlichte. Die evangelische Kirche erinnerte am 31. Oktober 2017 an den 500. Jahrestag des Thesenanschlags Martin Luthers (1483-1546). Das Ereignis gilt als Beginn der Reformation.
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